Einsatz für Klimagerechtigkeit ist Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit
„Die sozio-ökologische Krise hat ein Geschlecht – sowohl in ihren Ursachen als auch in ihren Konsequenzen“, heißt es in einer Publikation der Frauenkommission der Diözese Innsbruck. Die Publikation artikuliert die „Sorge der Frauen um das gemeinsame Haus“ und bezieht sich damit auf die Enzyklika „Laudato si. Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ von Papst Franziskus aus dem Jahr 2015. Darin fordert der Papst die radikale Abkehr von einem Wirtschaftssystem, das zu massiver, auch geschlechterwirksamen Ungleichverteilung von Lebenschancen führt und Mensch und Umwelt ausbeutet. „Die Nutzung von Mobilität, Energie, Informations- und Kommunikationstechnologien und der damit verbundene CO 2 - Ausstoß sind geschlechterspezifisch“, heißt es etwa in der Publikation der Innsbrucker Frauenkommission. „Verluste des Systems“, so etwa Umweltzerstörung und Klimawandel, „werden der Allgemeinheit überlassen oder den Frauen in der Alltagsbewältigung zugemutet“. „Schwester Erde schreit auf“, zitiert die Publikation aus der päpstlichen Enzyklika und fügt hinzu: „Ihre Schwestern, die Frauen, tun es mit ihr“.
Kfb beim Earth Strike am 27. September
Anlässlich des bevorstehenden globalen Klimastreiks am 27. September, vier Tage nach dem UN-Sondergipfel zum Klimanotstand, ruft die Katholische Frauenbewegung Österreichs daher auf, in Solidarität insbesondere mit der Jugendbewegung „FridaysForFuture“ österreichweit die Klimastreiks zu unterstützen. Die „Earth Strikes“ bzw. „Global Strikes for Climate“ finden am 27. September bereits zum dritten Mal statt, eine breite Koalition aus NGOs, Gewerkschaften, sozialen Bewegungen und kirchlichen Gruppen in rund 150 Ländern folgen damit der Initiative von „FridaysForFuture“.
Unterschreiben für ein Klimavolksbegehren
Gemeinsam mit der gesamten Katholischen Aktion Österreichs erklärt die Katholische Frauenbewegung Österreichs ihre Unterstützung des Klimavolksbegehrens. Sie appelliert, in Gemeinden oder via handy-Signatur bis Dezember für die Initiative für das Volksbegehren zu unterschreiben. Erhält die Initiative in dieser Zeit mehr als 8.400 Unterstützungserklärungen, folgt dann voraussichtlich im Frühjahr 2020 das Volksbegehren, das bei 100.000 Unterschriften oder mehr im Parlament behandelt werden muss.
Auch an die Forderung nach Einführung einer ökosozialen Steuerreform durch die KAÖ erinnert die kfbö in diesem Zusammenhang: „Es gilt, unsere Schöpfungsverantwortung wahrzunehmen“, so kfbö-Vorsitzende Veronika Pernsteiner, „besonders auch im Blick auf zukünftige Generationen. Denn: unsere Erde brennt.“