Ehrenamt wirkt – Frauen gestalten Kirche und Gesellschaft
Ehrenamtliche Arbeit ist heute wichtiger denn je. Die Katholische Frauenbewegung Österreichs lebt von der Hingabe, der Kompetenz und der vielfältigen Kraft tausender Frauen vom Bodensee bis zum Neusiedlersee.
Jede einzelne von ihnen schenkt Zeit, Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen und Energie und trägt damit etwas bei, das unbezahlbar ist. Ihr Engagement entsteht aus der Überzeugung, im gemeinsamen Tun die Welt mitgestalten zu können, getragen von der Sehnsucht nach einem „guten Leben für alle“, das auf sozialer Gerechtigkeit, Geschlechtergerechtigkeit und fairer Verteilung beruht.
Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende der kfbö, betont: „Ehrenamt ist keine Selbstverständlichkeit. Es ist gelebte Solidarität. Frauen schenken Zeit, Kraft und Herz und gestalten damit Kirche und Gesellschaft auf eine Weise, ohne die unsere Bewegung nicht denkbar wäre.“ In diesen Worten spiegelt sich die tiefe Dankbarkeit gegenüber all jenen wider, die Tag für Tag Verantwortung übernehmen und damit die kfbö tragen.
Ehrenamt bedeutet für kfb-Frauen, sich in der Entwicklungszusammenarbeit einzusetzen, Benefizsuppenessen in Pfarren, Dekanaten und Diözesen auszurichten, Bildungsarbeit mitzugestalten und sich selbst weiterzubilden.
Es bedeutet auch, andere Frauen in ihrem Sein und ihrem Alltag zu stärken, ihnen im öffentlichen Diskurs eine hörbare Stimme zu geben und Leitungsfunktionen in den verschiedenen kirchlichen Ebenen zu übernehmen. Nicht zuletzt heißt Ehrenamt, Frauenspiritualität weiterzuentwickeln und Räume zu schaffen, in denen sie wachsen kann.
Dieses vielfältige, lebendige Engagement prägt die Identität der kfbö und erfüllt sie mit großer Wertschätzung den Frauen gegenüber, die diese Arbeit Tag für Tag ermöglichen.
Doch Ehrenamt braucht Ressourcen. Zeit, finanzielle Absicherung und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die Engagement ermöglichen statt erschweren. Die Frage der Ressourcen wird angesichts wachsender ökonomischer Ungleichheit immer drängender: sinkende Reallöhne, zunehmende prekäre Beschäftigung und die nach wie vor massive Ungleichverteilung unbezahlter Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen erschweren es vielen, sich im Dienst der Gemeinschaft zu engagieren.
Gerade deshalb ist jeder Beitrag, den Ehrenamtliche leisten, umso wertvoller und verdient höchste Anerkennung.
„Ehrenamt ist Zukunftsarbeit“, sagt Angelika Ritter-Grepl. „Wenn wir wollen, dass unsere Gesellschaft menschlicher, gerechter und solidarischer wird, müssen wir jene stärken, die sie Tag für Tag mitgestalten.“ In dieser Haltung drückt sich nicht nur politische Forderung aus, sondern auch jene Dankbarkeit, die das Fundament der kfbö bildet: Dankbarkeit für die Frauen, die ihre Zeit schenken und damit Hoffnung.