Entscheidung für Kinder hat zahlreiche Nachteile für Frauen
„Die vielfältigen Bedürfnisse von Familien müssen in der Erwerbswelt besser wahrgenommen werden“, sagt die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Barbara Haas. Sie stützt ihre Aussagen auch auf das „Familienmanifest“ der kfb, das am 8. August 2002, also vor 10 Jahren, beschlossen wurde. „Die Erwerbsarbeit soll so flexibel gestaltet sein, dass Frauen und Männer ihrer Verantwortung für die Familie im gleichen Maß gerecht werden können“, formulierte das Manifest bereits damals.
Menschenunfreundliche Arbeitsbedingungen schaden der Wirtschaft
Wirtschaftstreibende, aber auch Politikerinnen und Politiker, sind dafür verantwortlich, dass sie die Erwerbsarbeit mit den Bedürfnissen von Familien in Einklang bringen. „In der Arbeitswelt die Bedürfnisse von Kindern, Alten und Kranken auszublenden, ist menschenunfreundlich“, betont kfb-Vorsitzende Barbara Haas. „Es schadet den Menschen und langfristig auch der Wirtschaft. Die Menschen sind der Hauptfaktor der Wirtschaft. Keine Wirtschaft ohne Menschen.“
Drei Ziele in Wirtschaft und Politik
Die Katholische Frauenbewegung bittet die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik,
1. dass sie flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit, Teilzeit und Arbeitszeitkonto nicht diskriminieren, sondern anerkennen und fördern.
2. dass sie Frauen entlasten durch einen bezahlten, arbeitsfreien Papamonat nach der Geburt, durch weitere Förderung der Väterkarenz und durch bessere Verfügbarkeit und verlässliche Qualität der außerhäuslichen Kinderbetreuung.
3. dass sie Elternbildung etablieren, die alle Milieus erreicht.
Familien sehen verschieden aus
„Familie ist überall dort, wo Menschen mehrerer Generationen in einer auf Dauer angelegten und von Verantwortung getragenen Beziehung miteinander leben.“ So steht es im Familienmanifest der Katholischen Frauenbewegung. Menschen brauchen stabile Lebensräume, aber keine überhöhten Ideale. Wichtig ist, so das Familienmanifest 2002: „Die Entscheidung für das Kind darf Müttern und Vätern in keiner Weise zum Nachteil gereichen.“